Behandlung

Kinder als Klienten bedeutet auch, dass das Problem, mit dem das Kind zur Psycho­login gebracht wird, möglicher­weise ein Pro­blem der Um­gebung des Kindes ist und nicht in erster Linie das des Kindes. Werte­sys­teme müssen somit auch immer wieder bei Eltern verändert werden. Das Kind als Symptom­träger muss dann ent­lastet und mit den Eltern ge­arbeitet werden.

Techniken aus verschiedenen Therapierichtungen kommen zum Einsatz.

Hypnotherapie

Es ist anfänglich genau zu erklären, was unter diesem Be­griff zu ver­stehen ist. Die Begriffs­ver­wirrung ist im All­gemeinen groß. Es ist wichtig, zwischen Hyp­nose, Hypno­thera­pie und „Hypnose­shows“ zu unter­scheiden.

Hypno­thera­pie ist eine Behand­lungs­methode, bei welcher sich die Klientin/der Klient teil­weise im veränderten Zu­stand der Hypnose bzw. Trance befindet. Dieser Zu­stand ähnelt teil­weise medi­tativen Zu­ständen und man kann eine Art „Selbst­ver­sunken­heit“ beobachten.

„Das Ziel des hypno­thera­peu­tischen Vor­gehens besteht grund­sätz­lich darin, dem Klienten eine Ein­stel­lung der Hoffnung zu vermitteln in Bezug auf seine Fähig­keiten, eine Situation zu meistern.“ (Olness/Kohen, Lehr­buch der Kinder­hypnose und -hypno­therapie, 1993, S112).
Die Kinder werden mit ver­schiedenen Inter­ven­tionen behandelt, die aktiv auf das Kre­ieren von Lösungen und nicht auf die Auf­recht­er­haltung eines Pro­blems abzielen. Sie lernen dabei Res­sourcen zu entdecken und zu nutzen, um so ein Maximum an Kon­trolle zu er­reichen.

Systemische Therapie

Unter systemisch versteht sich die Zusamme­narbeit mit allen Sys­temen, welche Kinder umgeben. In den meisten Fällen sind es die Eltern und Ge­schwister. Oft gibt es aber auch Kinder, die nicht bei den leib­lichen Eltern wohnen. Besonders wichtig sind auch die Sys­teme außerhalb der Familie wie Kinder­garten, Schule, Hort etc.

Auch wenn Eltern nicht in den Behand­lungs­sit­zungen mit dabei sind, sind alle Infor­mationen rund um das Kind, Infor­mationen aus seinem Lebens­feld sehr wichtig. Schließlich sollen Verände­rungspro­zesse in Gang gebracht werden, welche das Kind in seiner gewohn­ten Um­gebung erproben muss und wofür es die Unter­stüt­zung der Eltern, Kinder­gärt­ner­Innen, Lehrer­Innen benötigt.

Der systemische Zugang ist bei der Be­arbei­tung von Entwicklungs­verzöge­rungen, Gewohn­heits­stö­rungen und Verhal­tensauf­fällig­keiten hilf­reich. Denn nur im sys­temischen Zusammen­hang kann die Grund­lage für die Entwick­lung eines gesunden Selbst­bildes, eines adäquaten Ver­haltens und einer angemes­senen Aus­einander­set­zung mit der Um­welt gebildet werden.

Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie mit Kindern arbeitet wie bei den Erwach­senen nach dem Prinzip, dass neu­rotisches Ver­halten erlerntes Verhalten ist und deshalb wieder verlernt werden kann. Das proble­matische Ver­halten wird genau ana­lysiert und dann mit Methoden der VT z. B. Ver­stärkung, Desensi­bili­sierung u.a. verändert.

Entwicklungspsychologie

Nicht nur für den Bereich der Entwick­lungs­verzö­gerungen sondern ganz all­gemein ist der Gegen­stand der Ent­wicklungs­psycho­logie, Gesetz­mäßig­keiten aufzuzeigen, nach denen sich das Ver­halten des Menschen sowie seine Denk­formen, seine Wahr­nehmung, seine Hal­tungen und Einstel­lungen, aber auch seine Lei­stungen im Laufe des Lebens verändern. Entwick­lung passiert nicht in Phasen, sondern er­streckt sich ein ganzes Leben lang. In der Arbeit mit Kindern erscheint es ganz wichtig, sie dort ab­zuholen und mit ihnen dort an­zusetzen, wo sie in ihrer Ent­wicklung stehen und sich nicht stur an Normen zu orientieren. Die Norm kann ein Ziel sein, ist aber kein guter Aus­gangs­punkt für die Arbeit mit Kindern.

Neuropsychologie - Neurophysiologie

Prozesse wie Denken, Ver­halten und emotio­nales Er­leben steht im Mittel­punkt. Kogni­tive Schwächen bzw. kogni­tive Thera­pien mentaler Stö­rungen sind der Schwer­punkt in der Neuro­psycho­logie.

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