Verhaltensauffälligkeiten

Aggressionen

Schon im Säuglingsalter lassen sich Auffälligkeiten hinsichtlich des Schlaf- und Wachrhythmus feststellen. Manche Kinder neigen oft zu auffällig langen Schreianfällen. Im Kleinkindalter werden oft Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörungen bemerkt.

Mit zunehmendem Alter werden die sozialen Kontakte mit Gleichaltrigen in Kindergarten und Schule bedeutsam. Kinder mit aggressiven Verhaltensmustern werden von Gleichaltrigen zurückgewiesen. Hier beginnt ein Kreislauf einzusetzen, da die Kontaktaufnahme durch aggressive Verhaltensweisen oft die einzige Möglichkeit darstellt, mit Gleichaltrigen in Beziehung zu treten. Die Kinder erleben Zurückweisung und Frustrationen und werden von der Umwelt als höchst problematisch erlebt.

Bei der Behandlung aggressiven Verhaltens müssen bei der Auswahl der therapeutischen Strategie immer die Entstehungsfaktoren berücksichtigt werden, die durch ausführliche Gespräche zwischen Eltern und Kind abgeklärt werden. In dieser Phase ist die Anwendung von projektiven Testverfahren bzw. therapeutischen Spielen sehr hilfreich.

Ängste

Trennungsängste und Schulphobie

Sie können als Reaktion auf eine Trennung (Kindergartenalter, Volksschulalter) von der Bezugsperson auftreten. Nicht selten treten bei älteren Volksschulkindern und Jugendlichen Befürchtungen über drohende Gefahren/ Veränderungen die Familie betreffend auf.

Schlafstörungen

Der Pavor nocturnus manifestiert sich zumeist im frühen Schulalter und ist durch Unterbrechungen des Schlafes gekennzeichnet.

Schulangst

Wenn es sich um Schulangst handelt, dann richtet sich die Angst auf die Schule oder Verhalten des Lehrers, der Lehrerin. Dies gilt übrigens auch für Kindergärtnerinnen, auch das Verhalten der Mitschüler sowie Überforderung durch den Schulstoff können Angst auslösen.
Untersucht werden diese Phänomene anhand von Verhaltensbeobachtungen und vor allem in der Exploration mit den Eltern. Teilweise werden zusätzlich Informationen anhand von Fragebögen erhoben.
In der Behandlung ziele ich darauf ab, Beziehungen zu durchleuchten, die Selbstständigkeit des Kindes zu fördern, in dem seine Ressourcen geweckt/ gestärkt werden. Die sozialen Kompetenzen des Kindes werden somit unterstützt und entwickelt.

Schüchternheit

Einige Kinder und Jugendliche fühlen sich in sozialen Situationen außerhalb der unmittelbaren Familie außergewöhnlich unsicher.
Dies ist teilweise erblich bedingt, hat aber auch teilweise psychodynamische Hintergründe. Viele Kinder lernen adäquate soziale Fähigkeiten durch die Mitgliedschaft in verschiedenen Gruppen bzw. Vereinen und lernen hier mit der Unterstützung von anderen Kindern und Erwachsenen. Andere bleiben aber insgesamt sehr schüchtern und ziehen sich zurück. Ihre Schwierigkeiten treten noch deutlicher zutage, wenn weiterer sozialer Stress hinzukommt wie z.B. ein Schulwechsel.

In meiner Arbeit achte ich auf das Hervorheben von Ressourcen, um jungen KlientInnen ihre Stärken bewusst zu machen. Das Ziel der Behandlung liegt in der Stärkung des Selbstbewusstseins und einem Verhaltenstraining im Umgang mit unangenehmen Situationen.

Selbstbewusstsein

Mangelndes Selbstvertrauen, soziale Unsicherheit stehen im engen Kontext mit Ängsten.
Diese Ängste können so massiv sein, dass sie zur Isolation führen. Probleme mit dem Selbstwert haben oft inkompetentes Verhalten, Gehemmtheit, Schüchternheit und Unsicherheit zur Folge. Sozial unsichere Kinder fallen durch ihr verbales und nonverbales Verhalten auf.

Im Mittelpunkt stehen die Bewusstmachung von unsicherem Verhalten in sozialen Kontexten sowie die Sensibilisierung der Wahrnehmung für zwischenmenschliche Situationen bzw. in Interaktionen. Es wird weiters auf Erwartungen bestimmter Verhaltensweisen seitens bestimmter Personen (Eltern, Freundinnen, Freunde, …) eingegangen. Natürlich geht es auch um die Erarbeitung von Alternativen zu unsicherem Verhalten.

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